Wie kommen wir ins Handeln?

Dieser Frage gingen die Teilnehmenden der in:spirit Multischulung zum Thema “Raus aus dem Schock - Handeln ad hoc!” Mitte März in Mönchengladbach nach. Die Gruppe erarbeitete, wie jede und jeder sich für sozialökologische Transformation einsetzen und die lähmenden Faktoren überwinden kann.

Das Erarbeiten des Handabdrucks mit der Referierenden (2.v.l.) von Germanwatch war sehr eindrücklick

Im Treff am Kapellchen (TaK) in Mönchengladbach haben wir uns für das Wochenende getroffen und waren eine bunt zusammengesetzte Gruppe. Am Freitagabend sind wir mit einem hybriden Impulsvortrag gestartet, den die Umweltpsychologin Anna-Sophie von Agris vom Wandelwerk gehalten hat. Neben den Teilnehmenden der Multischulung waren weitere interessierte junge Menschen zugeschaltet und konnten so den Vortrag miterleben. In 90 Minuten haben wir uns mit den psychologischen Hintergründen zu nachhaltigem Handeln auseinandergesetzt und anhand von Modellen gelernt, was Menschen ins Handeln bringen kann und was Faktoren sein können, die uns in Untätigkeit bleiben lassen. Wenn wir also in Zukunft versuchen, andere Menschen zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren, wissen wir nun, wie wir die Soll- und Ist-Normen ordnen und formulieren können, um möglichst wirksam zu sein. Wer das auch gerne lernen möchte, findet auf der Seite des Wandelwerks spannende Methoden und Materialien, die zur Vertiefung des Themas einladen.

Am Samstag haben zwei Referent*innen von Germanwatch einen Tagesworkshop zur “climate challenge” für uns gestaltet. Dabei sind wir zum einen zu Multiplikator*innen geschult worden, sodass wir die climate challenge weitertragen und mit anderen Menschen durchführen können. Zum anderen sind wir selbst an einigen Stellen eingetaucht und haben Methoden ausprobiert. Wir haben uns zunächst mit dem individuellen Fußabdruck auseinandergesetzt und dann aufbauend den Bogen zum Handabdruck geschlagen und gelernt, warum dieser motivierender und wirkmächtiger ist. Im Gegensatz zum Fußabdruck, bei dem es um die Auseinandersetzung und Reduktion der eigenen, individuellen Co²-Emissionen geht, stellt der Handabdruck das sozialökologische Engagement in den Mittelpunkt, welches gemeinschaftlich strukturelle Veränderungen anstößt. So können durch den Zusammenschluss und das Engagement von Menschen gesellschaftliche Bedingungen geschaffen werden, die es den Einzelnen erleichtern, sich nachhaltig zu verhalten. Es war bereichernd, wie motivierend und lösungsorientiert die Perspektive des Handabdruckes auf uns gewirkt hat.

In Gruppen haben wir angeleitet durch Lena und Isabel aus dem in:spirit Team am Sonntagvormittag dann an beispielhaften Handabdruckprojekten gearbeitet. Es wurde an einem Konzept für Leihfahrräder zwischen dem Herz-Jesu-Kloster in Steyl und dem Bahnhof in Venlo getüftelt, um die Anreise mit dem ÖPNV attraktiver zu machen. Daneben hat sich eine Gruppe eine Strategie überlegt, wie in einem Studierendenwohnheim Biomülltonnen eingeführt werden könnten. Und auch an Möglichkeiten, die climate challenge ins in:spirit Team einzubringen, wurde geschäftig gearbeitet.

Am Ende waren sich alle einig, dass das Wochenende noch einige Zeit nachklingen wird. Wir sind schon gespannt auf Berichte über erste climate challenges!

Kathrin Lechtenfeld

Den Auftakt machte ein hybrider Vortrag von Anna Sophie vom Wandelwerk
Morgens und abends wurde gemeinsam in der Kapelle gebetet
Das Frühstück kann bald beginnen
Anhand eines Planspiels lernte die Gruppe, wie Systeme wirken
Ein gemeinsamer Spieleabend am Samstagabend
Erarbeitung eines Konzepts für den Handabdruck
Lena vom in:spirit Team moderiert die Ideenbörse
Von Germanwatch gab es viel Material und Impulse zum Weiterdenken und Handeln