MaZ: Ein wunderschönes Land

Santiago de Chile fühlt sich für Caro mittlerweile wie ein zweites Zuhause an. Seit acht Monaten ist sie als Missioarin auf Zeit in ihrem Einsatzland. In ihrem Rundbrief berichtet sie von Reisen durchs Land und ihrer Arbeit mit den Kindern.

Auf ihrer Reise durchs Land durfte ein Besuch am Torres del Paine nicht fehlen.

In den ersten sechs Monaten meines Einsatzes habe ich in der Sala Cuna gearbeitet und in meiner Freizeit habe ich viel mit meinen Mitbewohner*innen unternommen. Wir haben ein bisschen die Stadt erkundet und die Orte, die es rund um Santiago herum gibt, wie Valparaiso oder Viña del Mar. In der Stadt gibt es ganz viele verschiedene sogenannte „Barrios“. In den Barrios gibt es immer verschiedene Märkte mit handgemachtem Schmuck, Dekoration, Taschen und eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann. Jedes Barrio ist auch für seine eigenen Eigenschaften bekannt, aber jedes Barrio, das wir bis jetzt besucht haben, war unfassbar schön und immer ein Erlebnis. Generell ist Santiago eine sehr vielfältige Stadt. In jeder Ecke kann man etwas neues entdecken und erleben und man hat nie alles gesehen, denn es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

Mittwochs gibt es auf einem Platz bei einer Metro Station einen offenen Tanzkurs für Bachata und Salsa, an dem Jede*r teilnehmen kann. Man kann sich einfach dazu gesellen und mitmachen, für fast gar kein Geld. Meistens gehen meine Mitbewohner*innen und ich dorthin und haben immer viel Spaß. Neben der Arbeit sind unsere Ausflüge immer eine schöne Abwechslung.

Auch wenn mir meine Arbeit wirklich viel Freude macht und ich auch jeden Tag gerne hingehe, war ich doch froh, als im Februar Sommerferien waren und ich Zeit hatte, noch mehr von Chile kennenzulernen. Um aus der starken Hitze in Santiago ein bisschen rauszukommen, bin ich im Sommer in den Süden, nach Patagonien gereist. Von Santiago aus bin ich nach Puerto Varas gefahren. Von dort aus konnte ich die Insel Chiloe, den Ort Frutillar, den Lago de todos los santos und den Vulkan Osorno besuchen. Nicht zu vergessen den Lago Llanquihue, an dem diese wunderschöne Stadt liegt.

Von Puerto Varas aus ging es weiter nach Puerto Natales, von wo aus ich den bekannten Torres del Paine besuchen konnte, was ein wirklich atemberaubendes Erlebnis war. Auch die Stadt Puerto Natales, wenn auch klein, ist wirklich sehr schön. Meine letzte Station des Urlaubs war dann Punta Arenas, eine Stadt, die fast an der untersten Spitze Chiles liegt, nur eine Meerenge von der Antarktis entfernt. Auch eine absolut wunderschöne Stadt, die immer einen Besuch wert ist. Ein Highlight für mich in Punta Arenas war mein Besuch zur Isla Magdalena, eine Insel, auf der nur Pinguine leben.

Da nach den Ferien auch die Kinder in neue Gruppen aufgeteilt wurden, konnte ich wählen, in welcher Gruppe ich mein letztes halbes Jahr hier arbeiten werde. Nachdem ich sechs Monate in der Gruppe mit den kleinsten Kindern in der Krippe gearbeitet habe, arbeite ich jetzt in der Gruppe mit den ältesten Kindern der Kinderkrippe. Momentan sind die Kinder zwischen einem Jahr und zwei Jahren alt. Auch wenn ich es nicht erwartet habe, da der Altersunterschied zwischen den Kindern, mit denen ich vorher gearbeitet habe, und den Kindern, mit denen ich jetzt arbeite, nicht so groß ist, ist der Tagesablauf der Kinder und die Arbeit mit den Kindern schon anders als in der Gruppe mit den kleinsten Kindern.

Neben den Dingen, auf die man natürlich immer bei der Arbeit mit Kindern achten muss, arbeitet die Sala Cuna auch nach dem Montessori Prinzip. Ziel der Montessori-Erziehung ist es, Kinder zur Unabhängigkeit zu erziehen, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und ihnen zu ermöglichen, über eine geeignete Lernumgebung ihre ganz persönlichen Fähigkeiten und Talente zu erkennen und zu entwickeln. Vor meiner Arbeit in der Sala Cuna hier hatte ich noch nichts von der Montessori-Erziehung gehört und war gespannt zu sehen, wie sie aussieht und welchen Einfluss sie auf die Kinder hat. Zumindest von dem, was ich in den letzten Monaten beobachtet und mitbekommen habe, werden in der Sala Cuna die Ziele der Montessori-Erziehung erreicht, bzw. scheint sie dort gut zu funktionieren. Für ihr Alter sind die Kinder wirklich schon sehr unabhängig und haben größtenteils einen guten Umgang miteinander.

Mir gefällt die Arbeit wirklich gut und mir sind die Kinder und die ganzen Tias mit der Zeit wirklich ans Herz gewachsen und der Abschied wird mir auf jeden Fall schwerfallen.

Caro

Ausssicht über Santiago
Im Barrio Lastarria
In einem Park von Santiago
Straßenkunst gibt es an vielen Orten
Am Plaza de Armas