Abseits der Strände, die Touristen mit Jamaika verbinden, bestimmen oftmals Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität das Leben der Menschen: Viele Kinder und Jugendlichen wachsen in einem Alltag aus Drogendelikten, Diebstahl, Schießereien und körperlicher Gewalt auf. Ein Familienleben kennen die wenigsten von ihnen. Die Mütter kümmern sich in vielen Fällen allein um ihre Kinder und müssen täglich neu schauen, wie sie das Geld für Essen und die Schulbildung auftreiben können. Diese Kinder sind daher oft auf sich allein gestellt. 

Seit 2012 haben die Steyler Missionsschwestern eine Gemeinschaft in dem Inselstaat Jamaika. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diese Kinder zu fördern, ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und gleichzeitig die Frauen und Familien zu unterstützen“, sagt Sr. Yuliana Meno. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern lebt sie im Südosten der Insel in Morant Bay. „Wir möchten den Kindern unsere christlichen Werte vermitteln und sind davon überzeugt, dass eine gute Schulbildung der jüngeren Generation hilft, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.“ 

Deshalb eröffneten die Schwestern im September 2012 die „OLA Prep School“ (Our Lady of the Assumption [Mariä Himmelfahrt] Kindergarten und Grundschule). OLA ist die einzige katholische Schule im Kreis St. Thomas. Etwa vier Prozent der Bevölkerung sind katholisch. Seit 2012 hat sich die Schule vom Kindergarten bis zur 6. Klasse entwickelt. Als Privatschule erhält OLA Prep School keinerlei finanzielle Unterstützung von der Regierung, auch jetzt während der Pandemie nicht.